Fräulein J. ist seit August ein Kindergarten-Kind. Sie hat sich super eingelebt und hat sogar schon zwei Freunde in ihrer Gruppe. Ich bin richtig stolz auf unser Fräulein. Mit dem Kindergarten beginnt auch für uns Eltern beginnt eine neue Reise. Die erste Etappe ist geschafft: die Eingewöhnung. Auch die zweite Etappe liegt schon hinter uns: DEN ELTERNABEND.

Es ist genauso wie man es sich vorstellt…

Mein Mann besuchen den ersten Elternabend gemeinsam. Wir treffen uns 10 Minuten vorher vor dem Kindergarten und gehen gemeinsam rauf. Im Gruppenraum ist alles vorbereitet: die Tische sind zu einer Tafel zusammengestellt, die klitzekleinen Stühle rundherum drappiert. Es gibt Solettis und Fruchtsäfte.

Unsere zwei Pädagoginnen und die englischsprachige Betreuerin warten bereits gemeinsam mit den ersten Mamis. Wir suchen uns einen Platz am Tisch. Zum Warm-up gibt es eine kleine Aufgabe für uns. Auf den Tischen liegen Fotos der Kinder, aber nur ihrer Augenpartie. Es war gar nicht so leicht. Aber wir haben die Aufgabe bestanden: wir haben das richtige Augenpaar gefunden.

Es folgte ein Abend mit vielen Informationen, hitzigen Diskussionen und auch ein bisschen was zum Schmunzeln. Das lag wohl daran, dass wir dort NEU sind und die emotionale Nähe zu manchen Diskussionspunkten noch fehlt.

Die Vorstellungsrunde

Es gibt fünf neue Kinder in der Gruppe, deshalb gibt es für uns „Neulinge“ eine kurze Vorstellungsrunde. Wir werden gebeten, uns selbst und unsere Kinder kurz vorzustellen. Der Einstieg wäre mal geschafft.

Elternvertreter, das Ergebnis ist einstimmig!

Ja, wir brauchen auch Elternvertreter im Kindergarten! Doch glücklicherweise haben sich die zwei Vertreter vom letzten Jahr bereit erklärt es wieder zu machen. Die Wahl verläuft einstimmig. Gratulation zur Wiederwahl!

Wirklich, wir dürfen nur den Popsch eincremen

Das Verabreichen von Medikamenten und Auftragen von Salben & Cremes ist in unserem Kindergarten streng geregelt, genauso streng wie die Mitnahme von Spielzeug, Süßigkeiten oder Geburtstagskuchen. Aber hey, wenigstens darf der ein roter Popsch eingecremt werden.

Nun startet die Diskussion zu rein hypothetischen Fällen… Nein, auch dann nicht.

Bye, bye Spielzeugtag!

Huch, nun heißt es stark bleiben. Der Spielzeugtag wird abgeschafft. Die Entscheidung war nicht einfach, aber es gab in der Vergangenheit einfach zu viele Tränen und Diskussionen mit Eltern. Spielzeug ging kaputt, wurde verloren oder noch schlimmer: von den Rabeneltern einfach zu Hause vergessen.

Ein Raunen der „alten Hasen“ geht durch die Runde. Nein, das könnt ihr nicht machen! Wie erkläre ich das meinem Kind, es wird richtig traurig sein!“ Mama Nr. 2: „Wer gibt seinem Kind bitte ein Nintendo mit?“. Eine andere Mama: „Ich gebe meinem Kind doch kein teures Spielzeug mit! Könnt ihr diese Entscheidung bitte nochmals überdenken?

Was ist bitte der Spielzeugtag? Diese Frage stellen wir Neulinge uns. Eine Neulings-Mama sagt den Satz sogar laut. Es folgt eine Erklärung der Pädagogin, die die Diskussion weiterhin anheizt. Am Spielzeugtag dürfen die Kinder ein Spielzeug mit in den Kindergarten nehmen und im Morgenkreis vorstellen und dann noch eine Weile damit spielen.

Die Pädagoginnen sind fast eingeknickt. Ich verstehe diese Diskussion nicht, muss mich sogar zusammenreißen, dass ich nicht sichtlich meinen Kopf schüttle. Vielleicht bin ich auch naiv und unerfahren wie Menschen OHNE KINDER.

Aber ich kann das doch meinem Kind plausibel erklären, oder nicht? Deshalb überlege sogar kurz mich zu dem Thema zu äußern. Aber besser nicht! Ich will nicht unbedingt auf die Shit List der übrigen Eltern. Also behalte ich meine Meinung für mich.

Dieses Foto kann ich doch nirgends herzeigen!

Ja, nun nimmt der Elternabend so richtig Fahrt auf. Wir kommen zum Foto-Tag – gemischte Gefühle. Einige der Neulinge sind mittlerweile auf den kleinen Stühlen schon fast weg gedöst. Doch als eine Mama plötzlich aufspringt, ihr Smartphone in die Runde hält und fragt „Dieses Foto kann ich doch nirgends herzeigen, oder?“, sind alle wieder beim Thema. Einige Eltern stimmen ihr zögerlich, einige beschwichtigen. Die Pädagogin lehnt sich weit aus dem Fenster und nennt das Foto „süß“.

Aber seien wir uns doch mal ehrlich: die meisten Kinderfotos aus Kindergarten oder Schule sind eine Katastrophe. Auf den Fotos, die meine Mama noch immer in ihrer Geldbörse hat, sehen mein Bruder und ich aus, wie kleine Verbrecher.

Apropos Foto: wir haben eine Hausaufgabe bekommen und sollten bis Ende der Woche ein Foto in Passfotogröße für ein Projekt der Praktikantin mit in den Kindergarten nehmen. Ratet mal, wer es  vergessen hat…

Ok, ich gebe es zu. Also steinigt mich bitte nicht. Ich habe NULL Ahnung als Elternabend-Neuling. Das nächste Mal werde ich wahrscheinlich mitdiskutieren und die „NEUEN“ werden sich denken: Was ist mit DER los? Warum regt sie sich wegen so einer Kleinigkeit auf?

Das war er also, unser erster Elternabend. Am Heimweg ließen wir die eineinhalb Stunden Revue passieren und schauen hoffnungsvoll vielen noch kommenden Elternabenden entgegen.

Ihr habt auch demnächst Elternabend im Kindergarten? Dann kann ich euch den Survival-Guide für Elternabende von Christina von Die Danners sehr ans Herz legen. Sehr amüsant zu lesen. Für die Mutigen unter euch gibt es sogar eine Bullshit-Bingo Vorlage.

Hattet ihr schon euren Elternabend? Erzählt mir doch in den Kommentaren von euren besten Elternabend-Erlebnissen? 

Bis bald,

Claudia

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